Zunächst konnte die Berliner Polizei bei dem Vorfall im Hotel „Radisson Blu“ einen Anschlag nicht ausschließen und rückte schwer bewaffnet an
Foto: spreepicture Teilen Twittern Senden Von: D. Böttger, H. Bruns, C. Drechsler, L. Hoppe, S. Jost, O. Kröning, N. Kottmann, I. Pfannkuche, P. Wilke und T. Winterstein 16.12.2022 – 22:38 Uhr
Berlin – Es war 5.43 Uhr in der Früh, als ein ohrenbetäubender Knall die Stille um das „Radisson Collection Hotel“ in Berlin-Mitte zerriss.
Den Gästen, die schlaftrunken aus ihren Zimmern wankten, bot sich ein apokalyptischer Anblick: Im Lichthof des Hotels, wo gerade noch sechs Stockwerke hoch das größte Aquarium der Welt gestanden hatte, schossen Trümmer, Scherben und eine Million Liter Salzwasser in die Lobby.
Zunächst war Freitagmorgen unklar, was genau passiert war
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Das Aquarium war geplatzt!
Eine Flutwelle mit mehr als 1000 Tonnen Gewicht spülte Fische, Inventar und Fassadenteile hinaus auf die zum Glück noch menschenleere Straße bis zum nahen Alexanderplatz.
„Das Gebäude hat sich bewegt. Da hab ich an ein Erdbeben gedacht“, berichtete die Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser (53, FDP), eine von 350 verstörten Hotelgästen.
Der automatische Feuermelder schlug Alarm, löste einen Notruf aus. Die Leitstelle rechnete zunächst mit einem Terroranschlag, schickte schwer bewaffnete Elitepolizisten und gepanzerte Fahrzeuge los.
Ein Panzerfahrzeug der Polizei steht vor dem Hotel
Foto: Sven Meissner
Einsatzkräfte vor Ort besprechen die Lage
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1 Million Liter Wasser ausgelaufen Mega-Aquarium in Berlin explodiert
Quelle: Spreepicture / Twitter@Niklas Scheele / Instagram@iva_yudinski_sitruk 16.12.2022 01:26
Als Erstes brachten Polizei und Feuerwehr die Hotelgäste in Sicherheit. Auf dem Weg nach draußen kletterten Paul Maletzke (30) aus Rostock und seine Freundin Jolina Lütkemüller (21) durch das völlig zerstörte Erdgeschoss, in dem sich Trümmer, Möbel und tote Fische türmten.
„Wir haben am Donnerstag noch einen Drink an der Bar unter dem Aquarium genommen“, so Maletzke. „Heute wurden wir von schwer bewaffneten Polizisten aus dem Hotel in einen Wärmebus geführt. Unwohlsein ist schon dabei.“
Hotelgäste mussten in andere Unterkünfte gebracht werden
Foto: Sven Meissner
Mehr als 200 Rettungskräfte rückten an. Zwei Menschen wurden laut Polizei durch Glassplitter leicht verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Feuerwehrsprecher Mike Baakes: „Wir haben das Gebäude mit Rettungshunden abgesucht, um auszuschließen, dass sich verletzte Personen unter den Trümmern befinden.“
Eine Quelle: www.bild.de